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25 Okt

Warum bist Du eigentlich noch Single?

Alle Singles, die diese Frage gerade lesen, rollen jetzt sicherlich mit den Augen und verspüren eine dezente Gereiztheit. Singles kennen diese Frage nur zu gut und haben sie schon unzählige Male gestellt bekommen. Aber jetzt mal ganz sachlich, welche Antwort, erwartet mein Gegenüber in diesem Moment? Vielleicht wünscht sich der Fragende ja folgende Antwort:
„Ach ich bin einfach suuuuper beschäftigt, ich hätte gar keine Zeit für einen Partner.“ – Aber mal ehrlich, das klingt doch immer irgendwie unglaubwürdig. Man verliebt sich, oder eben nicht. Der Liebe ist es egal, ob man dafür gerade Zeit hat oder nicht. Wie wäre es dann mit folgender Antwort:
„Ich hätte ja gerne eine Beziehung, aber ich bin eine hysterische Verrückte und komme nicht über meine letzte Affäre hinweg.“ ? Vielleicht in manchen Fällen ehrlicher als Variante 1, aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Egal welche Antwort man wählt, diese Frage führt letztlich zu nichts und endet für beide Gesprächspartner mit einem unguten Gefühl.
Meine Antwort darauf lautet immer: „Ich weiss es nicht“. Und ich weiss es auch wirklich nicht. Sobald mein Gegenüber dann merkt, dass diese Unterhaltung damit eigentlich beendet ist, erreicht die Unterhaltung Stufe zwei. Es wird analysiert warum dem so ist und ich habe schon diverse Theorien dazu gehört. Meine Top 3 verrate ich Euch heute in diesem Post.

Theorie Nr. 1: „Du bist einfach nicht entspannt! Wenn man sucht, dann findet man nicht. Es passiert immer dann wenn man nicht damit rechnet.“

Jesus Maria. Diese Theorie an den Kopf geworfen zu bekommen, ist wirklich nicht leicht für uns Singles. Eines kann ich Euch versichern: Ich für meinen Teil, bin tiefenentspannt. Ich bin so was von entspannt, so entspannt war ich in all meinen Urlauben zusammen nicht. Nach längerer Zeit als Single, geht meine Entspannung mittlerweile schon fast in Gleichgültigkeit über und genau aus diesem Grund suche ich auch nicht. Ganz im Gegenteil, jeder der mich näher kennt weiß, wie sehr ich Dates hasse und mich davor drücke… Zurück zum Thema, halten wir fest: Wer sucht, der findet nicht. Okay, vielen Dank für diese Weisheit, die mehr nach einer Aufforderung klingt. Wie auch immer man diesen Ratschlag dann umsetzen soll, konnte mir bisher übrigens noch keiner genau erklären. Das Gespräch endet meistens abrupt mit einem „ Irgendwann kommt der Richtige schon…“

Mein Blog führte dazu, dass ich immer häufiger mit Theorie Nr. 2 konfrontiert wurde: „Dieses ganze oberflächliche „Bloggerding“ schreckt Männer vielleicht ab!“

Nun gut, eine These die unter meinen Single-Freundinnen, die auch einen Blog haben, tatsächlich von uns diskutiert wird. Zunächst einmal muss ich aber eines vorwegnehmen: Sobald ich jemanden kennenlerne versuche ich die ganze Geschichte um den Blog außen vor zu lassen . Ich möchte eigentlich unter allen Umständen vermeiden, dass diejenige Person etwas von dem Blog erfährt. Wieso? Das ist ganz einfach: Auf diesem Blog und all seinen begleitenden Kanälen, teile ich mein Leben mit Euch. Es steckt wahnsinnig viel persönliches in diesem Ganzen. Sobald ich also jemanden neu kennenlerne, möchte ich auch, dass die Person mich kennenlernt und nicht einfach meinen Blog liest.
Zurück zur These. Ich kann nicht verstehen wieso es abschreckend ist. Grundsätzlich ist dieser Blog meine absolute Leidenschaft und zugleich mein Job. Kurz gesagt: Es ist ein Teil von mir und meiner Person. Andere Leute spielen zum Beispiel leidenschaftlich gerne Tennis, dieses Hobby ist auch ein Teil der Persönlichkeit und wird schließlich genauso wenig als negativ bewertet. Eine Theorie die ich wirklich schade finde, denn ich bin stolz auf das was ich zusammen mit Verena erreicht habe. Und trotzdem bestimmt Social Media nicht mein komplettes Leben. Ich studiere, habe Ziele im Leben und kann ab und zu auch mal ganz witzig sein. Jemand der schon von meinem Blog alleine abgeschreckt ist, der hatte nie wirklich Interesse daran mich und alles was noch dazu gehört kennenzulernen.

 Last but not least Theorie Nr. 3 :Vielleicht hast du einfach zu hohe Ansprüche?

Gut einen Anspruch habe ich und dieser ist vielleicht zu hoch: Ich möchte dass die andere Person mich total umhaut. Ich möchte vor Nervosität neben dieser Person kaum atmen können. Ich möchte völlig überwältigt von meinen Gefühlen sein, völlig verrückt und durcheinander. Das ist alles. Es muss einfach Boom machen. Alles andere zählt nicht. Es ist mir egal ob die Person groß, klein, dunkelhaarig oder was auch immer ist. Es muss meine Welt einfach völlig auf den Kopf stellen. Und der Einwurf: „Sowas kann sich doch auch entwickeln, es muss ja nicht immer gleich ein Feuerwerk der Gefühle sein“, den lasse ich nicht gelten. Wer es einmal erlebt hat, weiss wovon ich spreche. Alles andere wäre nur eine Kompromisslösung, mit der Gefahr den wirklichen Knall zu verpassen. Oder kitschig gesagt die wahre Liebe zu verpassen 😉

EDIT:

Ich habe vor kurzen etwas gelesen: „The Buddhsits say if you meet somebody and your heart pounds, your hands shake, your knees go weak, that´s not the one. When you meet your „soulmate“ you´ll feel calm. No anxiety, no agitation.

Auf Instagram liest man täglich tausende von Quotes und schlauen Sprüchen, aber bei diesen Zeilen bin ich hängengeblieben. Ich musste wirklich lange darüber nachdenken und irgendwie, erschien alles plötzlich absolut klar.
Ich habe früher vehement die Meinung vertreten, dass man in Sachen Liebe unbedingt diese Gefühle von Herzrasen bis hin zu einem Zustand, der einen absolut in den Wahnsinn treibt braucht.
Als ich dieses Zitat gelesen habe, habe ich kurz darüber nachgedacht, wann es mir so ging, was daraus wurde und wie es mir damit ging. Es kam zwei Mal vor, beide Male ging es mir gar nicht gut. Es war eine totale Abhängigkeit, die völlig ungesund war. Es war viel mehr eine Sucht, die zum Ende hin, eine Sucht nach diesen enormen Gefühlslagen war. Rückblickend betrachtet, ist mir plötzlich ziemlich klar geworden, dass es nie an den beteiligten Personen lag, für die ich so viel „Liebe“ empfunden habe. Ich war schlichtweg abhängig von diesem Kick, dieser ständigen Unsicherheit und Angst. Körperlich und seelisch ging es mir während den beiden Malen, als ich in so einem Gefühlschaos war, alles andere als gut. Faszinierend dass ich das nie in Frage gestellt habe. Und als ich vor einigen Wochen dieses Zitat gelesen habe, wusste ich, dass ich so falsch lag. Es mag schön sein, kaum atmen zu können neben einer Person und täglich völlig durchzudrehen, aber nur eine gewisse Zeit lang. Und in meinem Fall, gingen diese Geschichten nie gut aus.
Das bedeutet nicht, dass eine gewisse Aufregung, Nervosität oder Ähnliches gänzlich fehlen sollte, damit es richtig ist. Aber es ist dann doch etwas völlig anderes. Keine Angst zu haben, keine Unisicherheit jeden Tag aufs neue zu haben und in der Umgebung einer Person völlig zur Ruhe zukommen, klingt für mich im Moment mehr nach Liebe als alles andere. Tatsächlich muss ich jetzt meine Freundin Anni zitieren, die damals schon genau dieser Ansicht war und mir sagte alles andere sei ungesund und kann doch keine Liebe sein. Aber in unserer heutigen „modernen“ Dating Welt sind solche Erkenntnisse nicht so einfach.
Vielleicht sollten wir anstatt nach dem ewigen Drama zu suchen, den Gefühlen die uns glauben lassen, wir könnten nicht leben ohne die andere Person und die Vorstellung davon, dass genau diese Person „perfekt“ für uns ist, uns viel mehr auf eine Person fokussieren, die unsere Person ist. Es ist leicht sich in ein den vermeintlich Richtigen zu verlieben, aber sich in die Person zu verlieben, die gut für einen ist und einen trotz des täglichen Wahnsinns zum lachen bringt, das ist selten. Und um so vieles besser als jede dramatische Hollywood Story.

.Anmerkung: Diese Fotos sind nun schon etwas älter, sie sind im Sommer zusammen mit Eileen von Stylejunction entstanden. Ich liebe Ihre Arbeit und bewundere Ihr Talent für die Fotografie sehr, deshalb wollte ich diese Bilder mit einem besonderen Post verknüpfen und nicht einfach so in einen Post einbinden. An dieser Stelle nochmal von Herzen Danke Boobie <3 

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Sophia

Sophia ist eine der beiden Gründerinnen des erfolgreichen Mode- und Lifestyleblogs The Skinny and The Curvy One. Als „The Skinny one“ präsentiert sie ihren Lesern nicht nur Mode, sondern nimmt diese auch mit auf Reisen, berichtet über die aktuellsten Lifestylethemen und gibt oftmals auch einen privaten Einblick in ihre Gedanken. Durch die Gründung des Blogs kann Sophia ihre Leidenschaft für Mode zum Ausdruck bringen und hat so genug Raum für ihre Kreativität geschaffen. Dies ist somit der perfekte Ausgleich zu ihrem Medizinstudium.

9 Comments
  • Melanie

    Dein Look ist sooooo mega toll! :-*

    Die Single Frage kenne ich auch, aber dann frage ich mein gegenüber immer, ob er/sie Probleme mit unabhängigen Leuten hat und dann ist meistens Ruhe :-*

    Melanie / http://www.goldzeitblog.blogspot.de

    25. Oktober 2016 at 18:47 Antworten
  • Kathi

    Drei Thesen die ich ebenfalls kenne und ich kann auch nur noch mit den Augen rollen bei der wundervollen Frage warum man denn nun Single ist. Und genauso wie du sehe ich es auch, es muss einen Knall geben und mit sowas wie, ach gib dem ganzen doch etwas Zeit das wird sich bestimmt noch entwickeln, oder warte noch etwas vielleicht ändert er das ja noch… ?!?! NO!!!! Dann bleibe ich lieber allein, denn ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben und das ist doch die Hauptsache und irgendwann wird sich noch DER Richtige finden 😉
    Und die Bilder sind einfach wunder-wunderschön!!!!
    Hab einen schönen Abend!
    Liebst Kathi

    25. Oktober 2016 at 20:10 Antworten
  • Daniela

    Ich bin erst seit ein paar Monaten Single und darf mir diese Frage schon anhören. Aber eigentlich fast nur von Männern, die ja immer noch der Meinung sind, wenn du ihr optisch Geschmack bist, MUSST du vergeben sein. Ja, oder es stimmt halt was nicht mit dir. Und wenn „ich kann gut mit mir selbst allein sein“ zu Es-stimmt-was-nicht-mit-mir zählt, dann ist das so. Warum um Himmels Willen ist man bitte nur mit einem Partner eine ernstzunehmende Person?!

    Liebst Daniela
    von http://cocoquestion.blogspot.de/

    26. Oktober 2016 at 8:51 Antworten
  • Charlie

    Supercooler Post! Ich war vor meinem jetzigen Freud auch ewig Single (8 Jahre) und durfte mich auch dauernd mit diesen bescheuerten Theorien rumkaempfen…….. Und bei dem Satz „der richtige kommt schon noch“ muss ich immer an die SATC-Szene denken, wo Miranda diesen Satz zu hoeren bekommt und ziemlich geil drauf antwortet und damit die andere Tussnella total ausm Konzept bringt 🙂
    Kurz und gut: es kommt wies kommt und bis dahin einfach Leben geniessen und weiterhin so tolle Posts und Bilder fuer uns machen 🙂

    26. Oktober 2016 at 20:46 Antworten
  • Robert

    Meine ehrliche Antwort ist entweder „Weil ich alleine sein kann“ oder „Weil ich jemanden suche, der zu mir passt und nicht einfach irgendjemanden nehme, bloß um jemanden zu haben“.
    Läuft Beides aufs Selbe hinaus. Aber ich sehe es in meinem Freundeskreis öfters, dass die Devise lautet „Hauptsache nicht alleine sein“. Die Phase hatte ich auch, hat sich nicht bewährt 🙂

    31. Oktober 2016 at 13:10 Antworten
  • Stephanie

    Sehr schön und ehrlich geschrieben. Ich glaube, jeder kennt diese Fragen und Situationen, da jeder auch schon mal Single war. Egal aus welchem Grund man es nun auch ist, muss doch jeder für sich selbst entscheiden, ob er/sie damit glücklich/zufrieden ist und ob er/sie etwas daran ändern möchte und sollte dafür nicht Rede und Antwort stehen müssen.

    11. November 2016 at 11:06 Antworten
  • Carry

    Hey Sophia, ich mag auch noch meinen Senf dazu geben. Ich bin nun seit 8(!) Jahren Single und ich darf mir in regelmäßigen Abständen genau das anhören, was du oben beschrieben hast. Von „du hast zu hohe Ansprüche“ bis hin zu „na du suchst halt auch viel zu sehr!“ habe ich alles schon gehört. Auch geil finde ich „Männer haben halt Angst vor so einer unabhängigen Frau wie dir“. Ich breche jedesmal in schallendem Gelächter aus bei dieser Gülle. Möglichst passiv zu bleiben (im Sinne von „wenn man am wenigsten sucht findet man“) bei dem ganzen finde ich persönlich allerdings auch nicht ideal. Ich Date ab und an, aber es klappt halt nie. Und zu deinem Edit: ich denke, ich weiß was gemeint ist; Trotzdem habe ich Lust auf einen Typen der mich umhaut. Sonst könnte ich auch meinen besten Kumpel heiraten. Mit dem ist es zumindest ruhig und easy 😉 Bleib wie du bist! Ach und der Vollständigkeit halber: wie eine Frau wie du noch Single sein kann, ist mir ebenfalls ein Rätsel ? ok, ciaoooo ?☺️

    13. Februar 2018 at 17:46 Antworten
  • Ina

    Liebe Sophia,

    das Thema beschäftigte mich fast meine ganzen 20er über und mir ging es genau wie dir. Ich dachte immer, der richtige Typ muss mich im wahrsten Sinne des Wortes umhauen – wie mein Ex damals. Nur schlecht, das die Geschichte mit meinem Ex so ungut geendet hatte, dass ich fast 4 Jahre gebraucht habe, um darüber hinwegzukommen.
    Dieses Jahr heirate ich – mit 31 Jahren und zwar: meine große Liebe und den Mann, der mich atmen lässt und mir flügel verleiht. Ich heirate den Mann, der so hartnäckig war und mich um jeden Preis kennenlernen wollte. Ich heirate meinen besten Freund, den ich bei unserem ersten Date mit nassen Haaren begegnet bin, da ich absolut keine Lust auf dieses Treffen hatte. Ich heirate den Mann, der mich sprachlos macht, weil er mich manchmal besser kennt als ich mich selbst.
    Kurz gesagt: ich heirate den tollsten Typen, den ich kenne, einen Naturburschen, der für mich alleine in der Großstadt S-Bahn gefahren ist und für den ich in mein Heimatkaff zurückgekehrt bin. Der Monatelang versucht hat, den Kontakt mit mir zu halten und den ich immer wieder aus dem Weg gegangen bin.
    Ich glaube unsere Liebe bahnte sich langsam an – aber als ich dann soweit war, hat es mich doch irgendwie umgehauen!
    Alles liebe dir, Sophia!

    14. Februar 2018 at 6:40 Antworten
  • Melanie

    Ich stimme dir bei deinem Edit absolut zu. Ich hatte es auch schon mehrmals, dieses Gefühl der absoluten Abhängigkeit. Am Ende war es wie eine Art Sucht und es ging nicht gut aus, was irgendwie ab einem gewissen Punkt abzusehen gewesen wäre. Es hat mir seelisch und körperlich überhaupt nicht gut getan und ehrlich gesagt – so schön dieser „Wahnsinn“ manchmal sein mag, lieber verzichte ich darauf. Ich bin eigentlich glücklich Single, denn ich vermisse dieses Abhängigkeitsgefühl nicht und bin ohne dieses doch immer ein bisschen Angst und Schmerz haben viel ausgeglichener.

    Wenn eine Beziehung tatsächlich so wäre, wie es das Sprichwort sagt: ich würde es sofort machen. Wenn das alles nur ein bisschen einfacher wäre…

    Danke für diesen Post! <3

    14. Februar 2018 at 11:27 Antworten

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